Mehr als 100.000 Jahre hat sie bereits am Buckel, die Hochkarhöhle. Über Jahrtausende geformt, beeindrucken die Gesteinsformationen tief unter der Erde Besucher am Hochkar jedes Mal aufs Neue. Die Erschließung und gleichzeitig Entdeckung der Höhle steht in direktem Zusammenhang mit dem Ausbau des Hochkars.
Herbst 1963: Mit dem Jahr des Straßenbaus und der Errichtung des Einzelsessellifts sowie Schleppers beginnt auch die Entdeckungsgeschichte der Höhle. Da vor allem der Trinkwassermangel dem Bautrupp zu schaffen machte, erinnerten sich die Arbeiter an die "Rauschende Lucke" beim Haderlaus-Mäuerl. Bei dieser Lucke nebelte es im Winter bei besonders tiefen Temperaturen die Bergfeuchte heraus. In der Höhle hatte es dabei Plusgrade um die acht Grad Celsius.
Pfingstmontag 1964: An diesem Montag stiegen erstmals drei Herren in die Hochkarhöhle hinab. Ihre Namen: Doktor Werner Putz, Volksschuldirektor Georg Perschl und Bergretter Alfred Herb. Was sie dort sahen, überraschte die drei Entdecker: Statt Wasser fanden sie riesige Hohlräume von 70 Metern Höhe und 60 Metern Breite vor!
Eine besondere Attraktion befindet sich am nordöstlichen Ende der 500 Meter langen Höhle: ein riesiges Felstor mit einer Gletschermoräne (Gesteinsschnitt). Nach eingehender Forschung und Untersuchung konnte festgestellt werden, dass diese vor etwa 100.000 Jahren, ungefähr also zum Ende der letzten Eiszeit, entstanden war. Das Felstor war vollkommen verwachsen und wurde ein Jahr nach der Entdeckung durchbrochen.
Sommer 1965: Damit der unterirdische Schatz auch vollends entdeckt und erkundet werden konnte, stiegen Fredl Jagersberger, der heutige Wirt im Almgasthof am Hochkar, und sein Freund Sepp Latschbacher, ein erfahrener Bergknappe aus dem Steinkohlebergbau in Gaming, ein Jahr später wieder hinab. Sie orteten den jetzigen bequemen Eingang und waren nach zwei Wochen händischer Grabungen in der Höhle angelangt.
Dank des erfahrenen Baumeisters Franz Geischläger, dem Pionier des Hochkars, konnte der Ausbau der Hochkarhöhle vorangetrieben werden. Mit seiner Hilfe und einem erfahrenen Bautrupp wurden Beleuchtung und Gehwege geschaffen.